MOTIVation durch VISION.
In dieser Predigtreihe wollen wir das MOTIV entdecken, unser MOTIV. Warum tun wir das was wir tun? Wie werden wir durch unsere Vision als Gemeinde motiviert?
Teilweise sind bei den Predigten Präsentationen hinterlegt, die mit dem Link-Pfeil aufgerufen werden können
Trailer
Für diese Predigtreihe ist dieser Trailer entstanden, ein Trailer über unsere Vision. Unsere Vision ist entstanden aus einer Not die wir sehen, die uns Gott auf das Herz gelegt hat:
Der Osten Deutschlands ist nach Nordkorea das zweitatheistischste Land der Welt. Das trifft besonders für Thüringen und Ilmenau zu. Auch wenn in der DDR nicht viel geklappt hat, die Erziehung zum Atheismus hat geklappt und damit wurde auch vielen Menschen die innere Hoffnung genommen. Den persönlichen Abgründen der Angst und Sorge, der Suche nach Sinn, nach Erfüllung nach angenommen sein, nach verstanden sein, der Sehnsucht nach Neuanfang und Vergebung kann der Atheismus nicht viel entgegen setzen.
Wir fühlen uns sehr aufgeklärt in unserer Weltanschauung, aber die Wahrheit ist: Über 90% der Menschheit glaubt an ein höheres Wesen, nur 3% sind bekennende Atheisten. Warum ist das so?
Gott hat jeden Menschen einzigartig und als Unikat geschaffen. Schon bei der Entstehung des Lebens wurde jedem Menschen die Sehnsucht nach mehr in die DNA hinein geprägt. Allerdings wird durch wenige Jahre atheistischer Erziehung diese Prägung verschüttet und es ist ein langer Weg um Gott wieder zu finden und um etwas frei zu legen, was eigentlich schon da ist.
Es ist unsere Vision und unser Ziel den Menschen step by step dabei zu unterstützen.
Vision
Ich habe (k)eine Vision – was nun?
Predigt Matthias Roth 28.04.2019
Brauche ich ein Motiv für meine Vision?
Brauche ich für meine Vision eine Motivation?
Brauche ich für meine Motivation eine Vision?
Brauche ich überhaupt eine Vision?
Sind Visionen immer die großartigen Dinge? Was will ich in den nächsten 20 Jahren erreichen? Oder: Was will ich in den nächsten 2 Wochen tun?
„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Das hat Helmut Schmidt einmal gesagt, ein kluger Realpolitiker. Nun, man sollte nicht alles ernst nehmen, was Politiker sagen. Es macht deutlich, dass Menschen mit Visionen schnell als verrückt oder als Spinner gelten. Eine Vision ist fern der aktuellen Realität, weil sie über den Ist-Zustand hinausragt. Sie ist größer als das, was da ist. Sie gibt sich nicht mit dem vorhandenen zufrieden. Sie will mehr.Eine Vision erfordert vollen Einsatz.
Sie kostet Zeit, Kraft, Mut und Geld. Sie erfordert Mut und Willen. Für eine Vision muss man was wagen.
Wer also eine Vision hat, strengt sich an. Er strengt sogar andere an. Er fordert andere heraus. Und deshalb würde man solche Leute gerne zum Arzt schicken. Damit sie ruhig gestellt werden. Damit sie nicht ständig mit neuen Ideen nerven.
Manche denken von mir: Du mit deinen Visionen, nun ist es langsam gut. In deinen Visionen kann man schon den Kaffee riechen… Ich weiß, manche sind schon genervt, dass wir uns ständig mit diesem Thema beschäftigen, manche können mit diesem Thema gar nichts anfangen. Wer eine Vision hat, gilt schnell als verrückt, abgedreht.
Damit das Thema nicht langweilig wird, stelle ich eine ganz steile These auf: Wer keine Visionen hat sollte zum Arzt gehen. Diesem Satz möchte ich in dieser Predigt nachgehen.
Christen haben nun mal eine Vision. Und was für eine. Eine übernatürliche, eine göttliche Vision. Unsere Gemeinde hat eine Vision – weil Gott eine Vision hat und Gott braucht nun wirklich keinen Arzt.
Gott will, dass wir Visionen haben:
Joel 3,1 »In den letzten Tagen«, spricht Gott, »werde ich meinen Geist über alle Menschen ausgießen. Eure Söhne und Töchter werden weissagen, eure alten Männer werden prophetische Träume und eure jungen Männer Visionen haben.
Warum sollen wir Visionen haben? Weil wir die Menschen so sehen sollen wie Jesus sie sieht. Jesus hatte ein ganz bestimmtes Motiv vor Augen:
Als Jesus aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. (Mt 9,36)
Das ist das Motiv für unsere Vision:
Es sind zwei Dinge, die uns Not machen: Der Osten Deutschlands ist nach Nordkorea das zweitatheistischste Land der Welt. Das trifft besonders für Thüringen und Ilmenau zu. Auch wenn in der DDR nicht viel geklappt hat, die Erziehung zum Atheismus hat geklappt und damit wurde auch vielen Menschen die innere Hoffnung genommen. Den persönlichen Abgründen der Angst und Sorge, der Suche nach Sinn, nach Erfüllung nach angenommen sein, nach verstanden sein, der Sehnsucht nach Neuanfang und Vergebung kann der Atheismus nicht viel entgegen setzen.
Unter diesem Erbe leiden wir schon seit ein paar Generationen. Auch wenn wir zu den reichsten Ländern der Welt gehören, sind wir arm dran. Die Zufriedenheit der Deutschen rangiert im Weltmaßstab ganz weit unten, Im Verbrauch an Psychopharmaka ganz weit oben. Der Osten Deutschlands ist besonders unzufrieden, obwohl es uns gut geht. Unzufrieden mit sich, mit der Arbeit, dem Einkommen, der Politik. Erst gab es einen Ruck nach links, jetzt gibt es einen Ruck nach rechts.
Jesus wurde er innerlich bewegt über die Menschen in Ostdeutschland, weil ihnen der Glaube und die Hoffnung genommen wurden.
Und das zweite Motiv ist: Viele Christen geben sich mit Mittelmaß zufrieden. Gott passt im Leben nur in einen Randbereich. Das Engagement für das Reich Gottes ist vorhanden, aber nur nicht zu viel. Man ist bekehrt, das reicht doch. Wir sind uns dabei nicht bewusst, auf welch schmalen Grad wir das Christsein leben. Ein Lebenssturm reicht aus um uns zu entwurzeln und in Krisen zu stürzen. Das Leben als Christ wird lauwarm und macht keine Freude, ist langweilig, es ist abgestanden. Die Großkirchen leiden unter Fluktuation und die meisten Freikirchen stagnieren.
Dabei geht sehr viel Potential verloren.
Jesus wurde er innerlich bewegt über die Christen in Ostdeutschland, weil viele nur ein lauwarmes Christsein leben.
Deshalb haben wir eine Vision für unsere Gemeinde:
zu Jesus einladen
Wir haben die Vision, dass die Menschen in Ilmenau erfahren, dass ein Leben mit Gott dem Leben Sinn, Halt und Zukunft gibt.
als Christ wachsen
Wir haben die Vision, dass die Menschen in der EFG Güldene Pforte einen starken Glauben mit Jesus leben.
Welche Vision hat Gott? Was denkt er sich über Gemeinde? Welche Sicht hat Gott für die Gemeinde? Am besten drückt sich die Vision Gottes in 1. Tim. 2, 4 aus:
4 Er will, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und gerettet werden. Größer kann man gar nicht denken. Das ist der erklärte Wille Gottes. Es ist gleichzeitig eine Vision. Sie ist noch nicht erfüllt. Um sie zu erfüllen setzt Gott auf Menschen und gibt ihnen einen Auftrag:
Mt. 28, 18-20 18 Jesus trat auf sie zu und sagte: »Gott hat mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel und auf der Erde gegeben. 19 Darum geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Jüngern und Jüngerinnen! Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 20 und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Und das sollt ihr wissen: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.«
In der Bibel wird massenweise von Menschen mit Visionen berichtet. Das sind Menschen, die ein konkretes inneres Bild für ein kommendes Ereignis bekommen. Je näher sie an Gott dran waren, umso intensiver waren ihre Visionen. Ein solcher Mensch war Abraham. Den wollen wir uns mal etwas näher anschauen und unter die Lupe nehmen. Abraham wird als Vater des Glaubens definiert. Mal sehen was wir von ihm lernen können:
Mose 12.1 Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. 2 Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. 3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. 4 Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte…
Abraham war 75 Jahre alt. Das ist ein Alter in dem man sich spätestens zur Ruhe setzen sollte. Ich könnte mir das so vorstellen: Ein kleines Haus auf La Palma, ewiger Frühling, im Sommer nicht zu warm, im Winter nicht zu kalt. Ich sitze auf meiner Terrasse schlürfe einen Tequila und schau in den Sonnenuntergang. Mit 66 Jahren. Abraham war 75. Mach dich auf, verlasse deine Erbschaft, geh schon mal los, ich sage dir dann, in welche Richtung du beim Erfurter Kreuz abbiegen sollst. Das mache ich schon mal im Urlaub so, aber doch nicht so planlos in den Lebensabend…. Fragen: Warum, wohin, wie lange, was springt dabei für mich raus, was bringt mir das, habe ich eine Vorteil? Wieso sagt Abraham: ok, lets go
Er kannte Gottes Wesen, er ist der Vater des Glaubens. Ihm war es nicht wichtig wohin, wie lange, wird es schwierig. Es war nur entscheidend mit wem er geht.
Gott wenn du es sagst gehe ich, ohne zu verstehen warum. Der Vater des Glaubens.
Abraham bekommt aber eine große Verheißung Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen. Dafür lohnt es sich schon mal was zu riskieren. Und er und seine Familie und ganzer Haushalt, mit seine Vieherden… ziehen los zu Fuß, an die 1000 km. Wisst ihr wie schnell so eine Schafherde unterwegs ist? Jede Nacht woanders das Zelt aufbauen. Endlich sind sie in dem Land angekommen, keine Ahnung, vielleicht hat es ein Jahr gedauert. Sara, jetzt werden wir ein großes Volk machen. Fehlanzeige, jetzt kommt eine große Hungersnot. Er muss weiter ziehen, nach Ägypten um zu überleben, aber dort verliert er fast seine Frau. Irgendwann kommen sie aber zurück. Abraham ist nun schon weit über 80. Gott hat ihn gesegnet, er hat riesige Vieherden, Gold und Silber, aber das wesentliche fehlt: Er sitzt abends vor seinem Zelt, schaut in das Tal und hört das Blöken seiner Tiere. Was nutzt das alles, wenn er keine Kinder hat? Er zieht sich in sein Zelt zurück und ihn umgibt Dunkelheit, ihn umgibt eine Schwere: Gott was soll das, habe ich mich in dir getäuscht? Was soll der ganze materielle Kram? Du wolltest mir Kinder geben. Was ist mit deiner Verheißung? Es gibt manchmal Zeiten, da wälze ich mich nachts von einer Seite auf die andere, ich kann nicht schlafen. Die Probleme der Arbeit erdrücken mich. Wie komme ich aus der Krise raus? Ich sehe keinen Ausweg. Kaum ist ein Problem gelöst, da kommt eine neues dazu. Eine große Schwere lastet auf mir und erdrückt mich. In mir macht sich Panik breit und Angst. Gott wo bist du? Mir zerrinnt alles zwischen den Fingern, ich kann nicht mehr. Gott sagte zu Abraham: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn. Abraham war verständlicher Weise sehr deprimiert, Gott, was lässt du mich warten. Ich kann an deine Verheißung nicht mehr glauben. Sarah verliert die Lust und ich kann auch nicht mehr so. Das mit dem großen Volk hat sich wohl erledigt. Abraham… komm raus aus deinem Zelt, aus deiner dunklen Ecke. Erweitere deinen Horizont, du igelst dich ein in deinem Iglu, du zerstörst dich mit deinen Gedanken.
Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: So zahlreich sollen deine Nachkommen sein!
Wow, ein Sternhimmel in der Wüste, die Weite und Endlosigkeit scheinen ein fast zu erdrücken. In Abraham begann es zu kribbeln, ein Schauer lief ihm den Rücken unter, in ihm begann etwas zu schwingen: So groß und unendlich ist Gott. So gut ist Gott. So ein großes Volk soll entstehen. Das Ende ist nicht absehbar, es geht immer weiter. Abraham hatte sein Bild, er hatte seine Vision. So ein Sternhimmel ist beeindruckend. Vor vielen Jahren war ich mit ein paar Freunden im Urlaub in Griechenland. Jane aus der Jugendgruppe war auch mit dabei. Wir zelteten auf einer Hochebene bei Meteora. Abends saßen wir vor dem Zelt und schauten in den Nachthimmel. Wow, ein Sternhimmel im Gebirge die Weite und die Endlosigkeit scheinen einen fast zu erdrücken. Und es ist nicht nur das was man sieht, es geht unendlich weiter so. Selbst wenn man am Ende des Sichtbaren ankommt eröffnet sich eine neue Unendlichkeit. Wie klein fühlt man sich da als Mensch, wie groß ist Gott. Wir saßen da und träumten. So ganz zufällig berührten sich unsere kleinen Finger. Es funkte und die Sternenzahl verdoppelte sich…
Wow, ok, Sarah und Abe erlebten eine tolle Nacht und kurz darauf bekamen sie Drillinge… Nein ganz und gar nicht. Abraham verkroch sich noch sehr oft in sein düsteres Zelt. Schwere und Depression ereilten ihn noch sehr oft. Sehr oft musste er nach seinen Alpträumen und finstren Gedanken aus der Dunkelheit seines Zeltes heraustrete und sich den Sternhimmel anschauen. Hätte er dieses Bild, diese Vision nicht gehabt, er hätte aufgegeben.
Es ist wichtig eine Vision zu haben, dieses Bild zu haben, zu wissen Gott hat es zu mir gesagt. Wir vergessen so oft was Gott uns Gutes sagt. Es ist gut das aufzuschreiben, es zu dokumentieren, schwarz auf weiß stehen zu haben. Wenn uns ein Bibelwort anspricht, wenn mir ein Impuls kommt und ich merke ich bin gemeint, dann muss ich es irgendwie in meinem Kopf fest einmeißeln. Warum? Denn es vergeht kein Tag, bis der Teufel kommt und meine Gedanken relativiert. Auch das war doch nicht so wichtig, das hast du gestern übertrieben gesehen, mit Abstand sieht das doch ganz anders aus. Hat Gott wirklich gesagt? Der Teufel raubt mir die Gedanken Gottes. Ich beneide alle, die Tagebuch führen können. Die sofort alles aufschreiben was ihnen wichtig ist. Ich kann das leider nicht. Deswegen brauche ich Bilder in meinem Kopf, solch Motive, Schnappschüsse. Jeder muss da seinen eigenen Weg finden. Lassen wir uns die Impulse von Gott nicht durch den Teufel rauben. Wir neigen so sehr dazu uns nur das Schlechte zu merken und das Gute zu vergessen. Bei den Tiefgängern haben wir ein Anfangsritual: Jeder erzählt uns was er in den letzten 2 Wochen mit Jesus erlebt hat, wofür wir dankbar sind. Das fällt schwer, manchmal denke ich das waren Scheißwochen, da gabs nichts Gutes und ich muss richtig tief nachdenken, tief graben. Aber es gibt die guten Erlebnisse. Die sind nur verschüttet. Der Teufel will sie mir rauben. Man kann es trainieren das Gute zu behalten.
Jahre vergingen und nichts passierte. Abraham war nun schon 99 Jahre alt und Sarah gerade mal 10 Jahre jünger.Abraham wollte Gott in seiner Verheißung nachhelfen, aber das ging nach hinten los. Die Verheißung Gottes war eigentlich nur noch lächerlich.
Eines Morgens stupste Sarah ihren alten Herrn an und sagte: Du, Abe, ich glaube ich bin schwanger… Hä, wie das? Das totale Wunder. Die Vision beginnt Realität zu werden.
Ich kam mal von einer Dienstreise nach Hause und da sagte Jane: Du Thias, ich glaube ich bin schwanger. Hä, wie das? Ich rechnete gleich nach wie lange ich weg war. Nö, das waren nur ein paar Tage.
Bei Frauen wird durch die Hormone meist eher ein Hebel umgelegt. Sie denken um und beginnen zu planen. Bei Männern dauert das meist etwas länger, aber dann sind sie manchmal mehr schwanger als ihre Frauen. Da wird geplant und voraus gedacht, der Kinderwagen wird ausgewählt, die Wohnung umgebaut, eine Wiege gebastelt, kein Geburtsvorbereitungskurs wird verpasst und alles genau geplant. Alles andere wird plötzlich nebensächlich. Außenstehende kommen da oft ins Grübeln und fragen sich: Was ist denn mit denen los? Nun ja, sie sind schwanger. Sie haben plötzlich eine Vision vor Augen, ein Bild von dem was kommen wird. Und das verändert ihr Leben.
Wisst ihr wie genial das ist, wenn Visionen langsam Realität werden? Wir brauchen Visionen in unserem Leben. Aber nicht jeder ist schwanger oder ist verheiratet und hat keinen Partner. Aber es ist trotzdem wichtig, dass wir uns diese Ziele im Leben stecken, uns von Bildern und Visionen inspirieren lassen. Wenn jemand studiert, wird er das nicht tun, um nur das tolle Studentenleben in Ilmenau zu genießen. Spätestens bei den ersten Prüfungen wird er merken, der Stress lohnt sich deswegen nicht. Nein, er weiß genau, dass er einen akademischen Abschluss machen möchte, dass er in der Forschung oder Entwicklung arbeiten möchte, dass er sich in seinem Beruf weiterentwickeln und etwas erreichen möchte. Dieses Bild, diese Vision hat ein Student vor Augen. Wenn er das nicht hat, wird er bei den nächsten Prüfungen aufgeben. Er braucht diese Vision. Nicht jeder studiert. Aber irgendwann richtet sich jeder seine eigene Wohnung ein. Da macht man sich Gedanken welcher Style soll es sein, Welche Farbe sollen die Wände haben, damit sie zu den Möbeln passen. Da fährt man zu IKEA, lässt sich beraten und misst aus Schraubst du noch oder wohnst du schon. Da passt was nicht oder das Passende gibt es nicht mehr, egal. Dann setzt man sich hin und freut sich daran, ja, es ist schön geworden. Es ist schön zu sehen, wie es entstanden ist.
Oder noch weiter herunter gebrochen: Ein langes Wochenende steht an. Was unternehmen wir, was wollen wir essen. Es wird ganz konkret geplant und im Kaufland an die lange Schlange angestellt. Oder es wird für das Hobby geplant, Fahrradkataloge gewälzt, Strickmuster verglichen, im Baumarkt Pflanzen gekauft, die Gartenecke neu gestaltet und fleißig gegossen, damit es bald so zugewachsen ist wie man sich das vorgestellt hat. Es gibt zwar immer wieder Rückschläge, weil es nicht so funktioniert wie man es sich vorgestellt hat, aber egal, irgendwie mit viel Einsatz und Begeisterung bekommt man das hin.
Im täglichen Leben haben wir Visionen. Wir stellen uns genau vor, wie es werden soll. Dann setzen wir alles dran, damit es so wird. Schwierigkeiten überwinden wir, denn wir wollen ja das erreichen, was wir uns vorgestellt haben. Wir freuen uns, wenn wir den Fortschritt sehen. Voller Ungeduld warten wir auf das Ergebnis und dann können wir uns daran freuen und es genießen… Das gehört zu unserem Menschsein dazu, denn Gott hat uns so geschaffen, dass wir etwas schaffen, dass wir kreativ sind.
Wenn wir das nicht tun, ist das ungesund. Dann sind wir stark gefährdet und können depressiv werden. Wenn wir keine Visionen mehr haben, uns auf etwas freuen können, das wir tun wollen, dann sollten wir zum Arzt. Es ist schlimm, wenn die Depressionen so stark sind, dass ich am nächsten Morgen nicht mehr aufstehen möchte. Eine ganz schlimme Krankheit. Tiefe Niedergeschlagenheit, die Unfähigkeit, sich zu alltäglichen Dingen aufzuraffen, eine düstere, pessimistische Sicht der Zukunft, ein tiefgreifendes Gefühl der Wertlosigkeit – all dies erleben Menschen, die an einer Depression erkrankt sind. Leider sind solche Krankheitsberichte kein Einzelfall. Die Depression gilt inzwischen als „Volkskrankheit“ und ist die häufigste psychische Erkrankung überhaupt. etwa fünf Prozent der Erwachsenen leiden an einer Depression. Das Risiko im Lauf seines Lebens mindestens einmal an der Störung zu erkranken, liegt sogar bei 15 bis 20 Prozent.
Wer keine Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.
Im Reich Gottes verhält es sich nicht anders als im normalen Leben. Ich habe keine Visionen. Ich kann nur das tun, was man mir sagt. Mir fällt es schwer am Sonntagmorgen aufzustehen und zum Gottesdienst zu gehen. Ich wüsste nicht was ich tun soll. Ich kenne meine Gaben nicht. Ich wüsste nicht, was für mich dran ist.
Wer keine Visionen hat, sollte zum Arzt – Jesus ist unser Arzt. Gegen Depressionen helfen nicht nur Pillen, besser sind oft Gespräche. Gegen geistliche Depressionen hilft das Gespräch mit Jesus. Darauf hören, was er dir sagen will. Das funktioniert, nur musst du dazu bereit sein. Du musst bereit sein dich darauf einzustellen.
Eine Vision von Gott zu bekommen ist nicht nur mal so ein schneller Entschluss oder die Einsicht in die Notwendigkeit,sondern eine Sache die vom Herzen kommt, von einem Ruf Gottes, einer Berufung. Zu einer Berufung gehören immer 2 Aspekte
• Jemand der ruft, der Schallwellen aussendet
• Jemand der den Ruf hört
Wie funktioniert das Hören? Schallwellen treffen auf unser Ohr. Im Ohr werden die Hörorgane in Schwingung versetzt und machen die Schallwellen wahrnehmbar.
Nervenzellen werden angeregt. Das ist wir bei einer Gitarre:Eine Saite wird in Schwingung versetzt, aber man braucht einen Resonanzkörper um etwas zu hören
In mir muss etwas zur Resonanz kommen. Mich in Schwingung versetzenSpüren ich bin gemeint. Sensibilisieren für die Stimme Gottes. Wird in mir etwas angeregt, kommt etwas zum Schwingen? Kommt es zu einer Resonanz in mir? Etwas in meiner Seele, in meinem Herzen muss mitschwingen. Deshalb muss ich darauf „gespannt“ sein, wozu Gott mich berufen will. Ich muss dafür bereit sein.… es funkt zwischen Gott und mir.
Die Entscheidung, Gottes Ruf zu folgen, muss eine freiwillige Entscheidung sein, da Gott keine Menschen zu etwas zwingen möchte. Wenn man Menschen beobachtet, die eine Vision haben, sieht man, dass sie glücklich sind. Dass sie etwas in sich tragen, dass ihnen einen tiefen Frieden gibt, dass sie in sich ruhen können. Das ist Lebensqualität. Das ist das Gefühl das Richtige im Leben zu tun. Einen tiefen Sinn im Leben zu haben.
Ich möchte jetzt beten, stellvertretend soll es ein Gebet sein für alle die zuhören.
Wenn es dich anspricht, wenn in dir etwas zum Schwingen kommt, mach es zu deinem Gebet.
Jesus bitte sprich jetzt zu mir, hilf mir, dass ich ein Motiv finde, rege in mir das Schwingen an, Lass mein Herz schneller schlagen, damit ich merke ich bin gemeint.
Lass mich ein Motiv erkennen, das mich bewegt.
Jesus, ich sehe, ich habe keinen guten Zugang zu dir. Bibel lesen und beten ist für mich eine Pflichtübung, die mich immer deprimiert. Ich will nach neuen Wegen suchen dir zu begegnen, ich möchte dich ohne Druck kennenlernen, ich möchte frei mit dir reden können, im Auto, beim Joggen. Lass mich sehen, was andere von dir gelernt haben, im Podcast, bei Konferenzen, im Gespräch, lass mich wieder einen Zugang zu deinem Wort finden.
Jesus, ich sehe die vielen Kinder in der Gemeinde, bei den Burgspatzen, im Lichtblick. Ich habe keine Begabung mit Kindern umzugehen, aber ich habe ein paar Euro im Monat, die ich dafür geben möchte, für jemanden der mehr als seine Freizeit darin investieren möchte.
Jesus, ich sehe vor mir und neben mir einen freien Platz. Und ich sehe den Menschen der mir auf dem Herzen liegt, der kein Christ ist mein Partner, mein Freund, mein Nachbar, meinen Kollegen, ich sehe ihn in Zukunft auf diesem Platz sitzen. Ich bitte dich, dass du ihn bewegst. Ich möchte diese Vision und das Gebet in mir tragen, dass dieser Platz durch diesen Menschen besetzt wird.
Jesus, ich sehe jeden Sonntag viele neue Gesichter, viele Menschen, die zum Gottesdienst kommen. Ich habe keine große missionarische Begabung, aber ich habe ein Lächeln, in freundliches Wort für alle, die uns besuchen kommen.
Jesus bitte schenke mir Ideen, damit ich etwas dazu beitragen kann, dass Menschen sich bei uns wohl fühlen. Ich kann für sie Kaffee kochen, alles wieder super aufräumen, etwas dekorieren oder mir etwas ganz Neues einfallen lassen.
Bitte schenke mir dieses Bild, die Kreativität.
Jesus bitte schenke mir den Mut mich auszuprobieren und Gaben zu entdecken, die du mir schenken willst. Kann ich andere Menschen inspirieren und begeistern, anderen erzählen, was ich mit dir erlebt habe? Kann ich anderen etwas vermitteln?
Kann ich Verantwortung tragen und etwas organisieren? Habe ich ein Gespür dafür was dran ist? Habe ich einen Blick dafür wo etwas getan werden muss, wo Hilfe gebraucht wird bei einem ganz praktischen Dienst? Habe ich eine Begeisterung für Musik, kann ich ein Instrument spielen oder singen oder mich für Technik begeistern?
Jesus, ich möchte meine Erfahrungen und mein Leben mit einer vertrauten Person teilen. Ich wünsche mir eine Zweierschaft, einen Freund, eine Freundin, mit der ich durch Dick und Dünn gehen kann, mit der ich weinen und lachen und dich erleben kann, mit der ich gemeinsam dich besser kennen lernen kann.
Vielleicht siehst du jemand der Hilfe braucht, der in einer schwierigen Situation steckt, Schreib ihm eine WhatsApp, eine Mail, mach ihm Mut mit einem Segen, einem Zuspruch, einer Verheißung einem Bibelwort.
Es gibt tausend Gedanken und Ideen, denke weiter. Es ist garantiert etwas dabei, das in dir zum Schwingen kommen kann.
Merkst du irgendwo eine Resonanz in dir? Hat dich irgendein Wort, ein Bild, ein Gedanke angesprochen? Siehst du ein Motiv, das dich bewegt? Oder ist da noch ein leerer Raum vor dir. Du merkst da ist noch etwas, aber es ist nicht zu dir durchgedrungen. Bleibe dran. Bitte Jesus, dass er diesen Raum in die ausfüllt, dass er etwas in Schwingen versetzt.
Aus deiner kleinen Vision und aus deiner … und deiner … wird die große Vision für unsere Gemeinde. Es braucht nicht jeder diese große Vision, die brauchen wir nur, um die Richtung zu behalten. Die Gemeinde besteht aus vielen Menschen Und das Leben kommt durch viele Menschen mit Visionen in vielen Bereichen hinein. So kommen wir dahin, dass wir Menschen zu Jesus einladen können, dass sie bei uns zu Hause sind und dass wir in unserem Christsein stark werden. Wir brauchen diese große Vision, den Blick in den Sternenhimmel, um uns in dunklen Zeiten bewusst zu machen: Der Weg ist richtig. Du brauchst das Bild deiner ganz konkreten Vision um dran zu bleiben, um dich dafür Einzusetzen, damit es Wirklichkeit wird.